Was energiesparend eigentlich bedeutet

Hersteller werben mit unglaublich energiesparenden Geräten, PCs unterstützen stromsparende Modi und dank der Suspend-Funktion muss man seine Geräte nicht mehr ausschalten

Ich möchte hier kurz etwas klarstellen was viele Menschen verwirrt. Denn energiesparend ist nicht gleich stromsparend und eine verlängerte Akkulaufzeit hat ebenso nichts mit Energie sparen zu tun, zumindest nicht direkt.

Geräte bieten für gewöhnlich 3 Modi an in denen sie betrieben werden können: Energiesparend, Ausbalanciert sowie Leistung.

Fangen wir mit Leistung an: Alles arbeitet mit maximalem Takt, die CPU wird nicht gedrosselt sondern läuft beispielsweise im Leerlauf bei 4GHz. Die Grafikkarte darf nicht in einen Modus wechseln der Energie einsparen würde. Alles in allem eine schlechte Wahl es sei denn, man möchte unbedingt möglichst viel Energie in Abwärme umwandeln oder auch das letzte Quäntchen Leistung für irgendeinen Benchmark herausholen. Im Allgemeinen nicht zu empfehlen.

Der Ausbalancierte Modus lässt die Komponenten bzw. das Betriebssystem darüber entscheiden was die einzelnen Komponenten leisten müssen und wie sie getaktet werden dürfen. Die CPU legt sich für ein paar Mikrosekunden schlafen, die Grafikkarte darf mit einer geringeren Frequenz takten. Wird Leistung gebraucht passen sich die Komponenten innerhalb weniger Sekundenbruchteile an die neuen Anforderungen an. Wird weniger Leistung gebraucht werden die Komponenten entsprechend gedrosselt. Zudem wird nur so viel Energie in Abwärme umgewandelt wie auch wirklich aktuell gebraucht wird und trotzdem reagiert das Gesamtsystem genauso schnell wie im Modus Leistung. Die landläufige Meinung, dass das System dann langsamer reagieren würde stimmt deshalb nicht (mehr).

Und nun zum Energiesparmodus: Der Energiesparmodus sollte, wie der Name verrät, Energie sparen. Die Theorie dahinter: Man drosselt alles auf ein Minimum und lässt das System gemächlich dahinarbeiten. Man könnte jetzt denken, dass sich dadurch die Akkulaufzeit verlängert, das ist allerdings nicht der Fall. Zudem wirkt das System träge und das Abarbeiten von Aufgaben nimmt mehr Zeit in Anspruch als eigentlich nötig wäre. Dadurch wird das System unnötig lange wach gehalten, wodurch im Endeffekt mehr Energie gebraucht wird. Ein Beispiel: Einen Prozess für 2 Sekunden bei 3,7GHz abzuarbeiten braucht (logischerweise) weniger Energie als das System bei 1,4GHz für 7 Sekunden wachzuhalten. Der einzige Grund wieso man den Energiesparmodus wählen sollte ist weil das System dann leise ist. Und zwar so leise wie es nur sein kann. Auch die Abwärme ist dann für gewöhnlich auf ein Minimum reduziert.

Bei heutigen Systemen ist die beste Option (bis auf ein paar Ausnahmen) also immer der ausbalancierte Modus.

Um die Akkulaufzeit eines Gerätes wirksam zu verlängern oder den Energieverbrauch tatsächlich zu senken sollte man eher folgende Dinge in betracht ziehen:
Revision 1 | 2014-03-20 19:36:09
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