Raspberry Pi - Inbetriebnahme

Die Inbetriebnahme ist schnell erledigt, wesentlich länger dauert da die Konfiguration

Um genau zu sein reichen diese 5 Schritte für die Inbetriebnahme, welche distributionsunabhängig sind. Die Konfiguration erfolgt dann später:
  1. Linux-Distribution herunterladen
  2. Das Image auf die SD-Karte schreiben
  3. SD-Karte in den Raspberry Pi stecken
  4. Tastatur und Monitorkabel anschließen (Maus und Ethernet wenn nötig/möglich ebenfalls)
  5. Stromversorgung anschließen
Aber der Reihe nach:
  1. Von der offiziellen Webseite kann man diverse Betriebssysteme für den Raspberry Pi herunterladen. Empfohlen wird Raspbian, welches im Wesentlichen nichts anderes ist als ein Debian-Derivat. Ich selbst habe Raspbian kurz getestet und war angenehm überrascht, es läuft recht flüssig und bringt bereits eine grafische Oberfläche mit. Dadurch erscheint es vor allem für Einsteiger geeignet. Trotzdem sollte man nicht zu viel erwarten, denn obwohl hier Linux unter der Haube läuft darf man nicht vergessen, dass der Raspberry Pi effektiv vielleicht die Leistung eines Pentium III-Prozessors erreicht. Als kleiner Server, minimalistischer HTPC, persönliche Cloud im Heimnetzwerk oder Streaming-Server kann er dennoch verwendet werden (allerdings nicht unbedingt alles davon gleichzeitig).

    Im folgenden werde ich aber trotzdem aus verschiedenen Gründen Arch Linux nutzen. Der Raspberry Pi wird mittlerweile offiziell vom Community-Projekt ArchLinuxARM.org unterstützt, die aktuellste Software gibt es deshalb auch von dieser Webseite: ArchLinuxARM.org Download. Wer einen Torrentclient installiert hat sollte diesen auch nutzen, das entlastet einerseits die Server und unter Umständen erreicht man dadurch eine höhere Downloadgeschwindigkeit.

  2. Das Image muss für gewöhnlich zuerst entpackt werden um anschließend auf die SD-Karte geschrieben werden zu können. Da das Abbild 2 Partitionen enthält, kann man dieses nicht einfach auf die SD-Karte kopieren. Die Vorgehensweise unterscheidet sich dabei je nach Betriebssystem, auch wenn das Prinzip immer gleich ist.

    • Windows
      Unter Windows muss man laut dem Beginner's Guide das Win32DiskImager-Tool herunterladen, installieren, ausführen und damit das Image auf die SD-Karte schreiben.
    • Linux
      Unter Linux kann das Image mittels dd auf die SD-Karte kopiert werden, in meinem Fall ist die SD-Karte unter /dev/sdd ansprechbar:
      # dd bs=1M if=archlinux-hf-2013-06-15.img of=/dev/sdd && sync


  3. Wenn das Image auf die SD-Karte geschrieben wurde, kann man diese endlich in den Raspberry Pi stecken.

  4. Der Raspberry Pi könnte jetzt theoretisch schon booten, aber ohne Hardware macht das natürlich keinen Spaß. Also ran mit der Tastatur und dem Monitorkabel. Wer einen Ethernetanschluss im Haus hat und ein entsprechendes Kabel in Reichweite liegen sieht, kann dieses auch gleich anschließen. Die Maus kann man anschließen, für den Anfang braucht man diese allerdings noch nicht.

  5. Der Raspberry Pi ist jetzt betriebsbereit, fehlt nur noch die Stromversorgung. Das Netzteil sollte eine Spannung von 5 Volt haben, mindestens 1 Ampere liefern und einen MicroUSB-Anschluss besitzen. Im Prinzip haben alle neueren Handys solch ein Netzteil dabei, ansonsten kann man auch einfach beim Elektroladen seines Vertrauens nachfragen (Das Netzteil kostet etwa 15 Euro).
Das erste was man nun auf seinem Monitor sieht ist eine Himbeere (engl. Raspberry, daher auch der Name) und anschließend die Boot-Meldungen des Betriebssystems. Je nach Distribution muss man sich anders einloggen, im Falle von Arch Linux ist sowohl der Benutzername als auch das Passwort root
Als kleines Extra habe ich hier noch eine Aufnahme meines Raspberry Pi mit einer Wärmebildkamera. Leider ist die Auflösung sehr schlecht, aber ich denke die 3 wichtigsten Komponenten kann man darauf erkennen. Während das Bild aufgenommen wurde, lief gerade ein Programm um pi (welch Ironie) zu berechnen, was den Prozessor voll ausgelastet hat.

Waermebild eines Raspberry Pi

Der Prozessor ist auf dem Bild (unter Volllast!) nur knapp 38°C warm, weshalb hier also noch Spielraum nach oben besteht. Leider konnte ich nicht in Erfahrung bringen, wie warm der Prozessor werden darf, bevor Probleme auftreten. Geschätzt würde ich aber sagen, dass er etwa 85°C ohne Probleme verträgt, dies ist allerdings nur eine Vermutung.

Update
Der Raspberry Pi darf mittels Raspbian offiziell auf 1GHz übertaktet werden, ich denke das darf man dann auch für andere Distributionen übernehmen. Zudem wurde bestätigt, dass bei 85°C die Schmerzgrenze des Raspberry Pi liegt.
Revision 10 | 2014-03-20 19:36:09
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